Kodex AGT

 

Gewalt, Aggressivität und Mobbing gehören seit vielen Jahren zu den Leitlinienthemen in der öffentlichen Diskussion.

Im Sinne klassischer, verhaltenspsychologischer Grundsätze wirkt sich jedes Nichtreagieren, jede Verzögerung in der Entscheidung und jede halbherzige, pädagogische und erzieherische Konsequenz verstärkend, im Sinne einer Orientierung am Erfolg, auf die Reaktionen dieser grenzverletzenden Jugendlichen aus.

Das KODEX-AGT nutzt die Elemente des klassischen Anti-Aggressivitäts-Trainings® und ergänzt diese durch eine gesprächsorientierte Aufarbeitung der bisherigen oder der zu erwartenden Impulsdurchbrüche. Im Mittelpunkt steht hier die Bewusstmachung und das Annehmen des natürlichen Aggressions- und Gewaltpotentials sowie die Steuerung damit einhergehender Affekte. Vor dem Hintergrund eines körperlich – sinnlichen Bewusstmachens von Schmerz, Angst und Brutalität, und dem Aufzeigen von Handlungs- und Verhaltensalternativen, werden die Teilnehmer gezielt mit ihrer persönlichen Verantwortung im Wissen um diese Affekte und dem Thema emotionale Kompetenz in Kontakt gebracht.
Selbstwahrnehmung, Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis und Selbstreflexion aber auch die Fähigkeit zur Selbstbehauptung sind in diesem Trainingsprogramm gleichermaßen Inhalte, Methoden und Ziele. Nur wer sich selbst, seine Handlungen und Impulse, Stärken und Schwächen, seine soziale Stellung wie auch seine körperlichen, seelischen und psychischen Verletzbarkeiten kennt, diese in die jeweilige Lebensphase integrieren kann und die Verantwortung für die eigene Veränderung bereit ist zu übernehmen, wird andere Menschen weder als „Kompensationsinstrumente“ noch als „Frustrationsableiter“ missbrauchen müssen.

Das Kodex-AGT richtet sich an Jugendliche und junge Volljährige:

  • die über Gewalt in ihren sozialen Kontexten dominieren
  • die gern, häufig und besonders hart Gewalt anwenden oder mit der Anwendung drohen und einschüchtern
  • die selbstbewusst interagieren
  • die Spaß an Gewalt haben und diese primär zur Konfliktlösung und Kompensation einsetzen
  • die eine richterliche Weisung zur Teilnahme an einem AGT haben

Vorausgesetzt die Anmeldezahl lässt dies zu, wird das AGT als Gruppentraining über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten zu monatlich 2 Treffen á 3 Stunden durchgeführt.

Einzeltrainings werden im Zeitrahmen von 15 Trainingseinheiten zu je 2 Stunden angeboten.